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Wilhelmsburg ist ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg. Wilhelmsburg ist der flächenmäßig größte Stadtteil Hamburgs und hat nach Rahlstedt, Billstedt, Eimsbüttel und Winterhude die fünftgrößte Einwohnerzahl. Bis zum 29. Februar 2008 gehörte Wilhelmsburg zum Bezirk Harburg.
Wilhelmsburg liegt – zusammen mit den Stadtteilen Steinwerder, Kleiner Grasbrook und Veddel – im „Stromspaltungsgebiet“ zwischen den beiden großen Elbarmen Norderelbe und Süderelbe–Köhlbrand. Volkstümlich werden diese Gebiete oft als eine große zusammenhängende Elbinsel betrachtet und bezeichnet, tatsächlich bestehen sie aber aus einer Vielzahl kleinerer Inseln.
Der Stadtteil Wilhelmsburg umfasst neben der gleichnamigen Hauptinsel, die ihrerseits im 18. Jahrhundert durch Eindeichung aus mehreren kleinen Inseln (Stillhorn, Georgswerder, Moorwerder) entstand, außerdem die Insel Hohe Schaar und einen Teil der Insel Neuhof.
Wilhelmsburg grenzt im Norden an die Stadtteile Steinwerder, Kleiner Grasbrook und Veddel, im Osten an Rothenburgsort, Spadenland und Ochsenwerder, im Süden an Neuland, Harburg und Heimfeld sowie im Westen an Moorburg und Altenwerder. Ganz im Südosten, an der Bunthäuser Spitze, grenzt Wilhelmsburg zudem an die niedersächsische Gemeinde Seevetal.
Das Gesamtgebiet zwischen Norder- und Süderelbe/Köhlbrand umfasst etwa sieben mal sieben Kilometer, also gut 50 Quadratkilometer. Davon entfallen rund 35 Quadratkilometer auf den Stadtteil Wilhelmsburg, die gleichnamige Hauptinsel ist etwa 25 Quadratkilometer groß.
Die Elbinsellandschaft entstand am Ende der Weichsel-Kaltzeit vor etwa 11.700 Jahren, als die letzten holsteinischen Gletscher abschmolzen und zwischen den Geesträndern im Norden und Süden des heutigen Hamburger Stadtgebietes ein Meer von kleinen und größeren Insel hinterließen. Menschen siedelten hier seit dem 14. Jahrhundert – von Spadenland in den Vierlanden kommend – zunächst auf Warften oder Wurten, künstlichen Erdhügeln, die so vor Hochwasser geschützt waren. Sommerdeiche schützten die Felder. 1672 erwarb Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle drei große Elbinseln, die durch Verbindungsdeiche miteinander verbunden wurden und fortan den Namen „Wilhelmsburg“ trugen. Die Georg-Wilhelm-Straße erinnert an den einstigen Gründer.
Nach der Annexion des Unterelbegebiets durch Frankreich war Wilhelmsburg zwischen 1811 und 1814 ein Kanton im Arrondissement Hambourg des Departements der Elbemündung, danach wieder Teil des Königreiches Hannover, das nach der Niederlage im Deutschen Krieg 1866 zur preußischen Provinz wurde.
Nach dem Beitritt Hamburgs zum Deutschen Zollverein 1888 und dem damit verbundenen Ausbau des Hamburger Hafens entstanden auch auf preußischer Seite zahlreiche neue Hafenbecken, Kanäle, Straßen und Brücken, Fabriken und Mietskasernen, ein Güterbahnhof, die Wilhelmsburger Industriebahn und das Reiherstiegviertel als hafennahes Arbeiterwohngebiet. Der erste industrielle Großbetrieb war die Hamburger Wollkämmerei, die schon 1890 etwa 1000 Beschäftigte hatte. Fast die Hälfte davon waren Einwanderer aus Westpreußen und Posen.
1925 wurde Wilhelmsburg aus dem Landkreis Harburg herausgelöst und zum Stadtkreis (kreisfreie Stadt) erhoben. 1927 wurde es mit dem benachbarten Harburg zur Großstadt Harburg-Wilhelmsburg vereinigt. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz wurde Harburg-Wilhelmsburg mit Wirkung vom 1. April 1937 zunächst als Stadt dem Land Hamburg eingegliedert und 1938 auch formell eingemeindet.
1951 wurde Wilhelmsburg Stadtteil des Bezirkes Harburg. Von der Sturmflutkatastrophe 1962 wurde die Elbinsel besonders schwer getroffen: von 315 Todesopfern in ganz Hamburg waren allein 222 in Wilhelmsburg zu beklagen, vor allem im Reiherstiegviertel und einer Behelfsheimsiedlung am Klütjenfelder Hauptdeich.
Am 1. März 2008 wurde Wilhelmsburg aus dem Bezirk Harburg ausgegliedert und dem Bezirk Hamburg-Mitte zugeordnet.
Quelle: Wikipedia