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Niendorf ist ein Stadtteil im Bezirk Eimsbüttel der Freien und Hansestadt Hamburg.
Niendorf hat sich vom schleswig-holsteinischen Dorf zum städtischen Wohnquartier entwickelt. Der Stadtwald Niendorfer Gehege zieht Besucher aus anderen Teilen Hamburgs an.
Niendorf liegt im Nordwesten Hamburgs an der Grenze zu Schleswig-Holstein. Die Fläche umfasst 12,7 Quadratkilometer. Im Westen schließen sich Eidelstedt und Schnelsen, im Süden Stellingen und Lokstedt an. Östlich wird Niendorf vom Flughafengelände in Fuhlsbüttel begrenzt.
Das Zentrum Niendorfs ist der Tibarg. In der ehemaligen Dorfstraße, heute Fußgängerzone, konzentriert sich der Einzelhandel, Gewerbe und Gastronomie. Der Stadtteil wird überwiegend als Wohnquartier genutzt und ist zum großen Teil mit Einfamilien- und Reihenhäusern bebaut; es gibt aber auch Wohnblocks und in Niendorf-Nord eine Hochhaussiedlung. Die Randgebiete dienen vorrangig der Naherholung. Neben dem Niendorfer Gehege und einigen Kleingärten befinden sich auch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die südliche und westliche Grenze Niendorfs bildet die Kollau, die in Groß Borstel in die Tarpenbek mündet. Nach starken Regenfällen ist die Kollauniederung regelmäßig überschwemmt. Im Norden lagen drei große Moore: Das Ohmoor, das Rahmoor und das Schippelsmoor. Die Flächen sind im 20. Jahrhundert abgetorft, kultiviert und bebaut worden. Nur von dem Ohmoor sind kleine Reste übriggeblieben.
Im 19. Jahrhundert begann der Wandel vom Bauerndorf zum städtischen Vorort. Zunächst diente Niendorf den Hamburgern nur als Ausflugsziel. Die Topographie des Herzogtums Holstein aus dem Jahr 1841 beschreibt den Ort als „großes, ansehnliches Dorf mit mehreren zum Aufenthalte für Städter eingerichteten Gebäuden“. Für die Ausflüge in das dänische Niendorf musste weiterhin die Landesgrenze passiert werden. Als die Schleswig-Holsteiner 1848 vergeblich versuchten, sich gegen die dänische Herrschaft zu erheben, nahmen auch die Niendorfer Bauern an dem Aufstand teil. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 wurde Niendorf 1867 preußisch, gehörte zum Kreis Pinneberg in der Provinz Schleswig-Holstein. Als 1889 die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, hatte Niendorf 1.125 Einwohner.[2]
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Villen und Bürgerhäuser, als wohlhabende Hamburger Niendorf zunächst als Sommersitz und später als Wohnort für sich entdeckten. Seit 1907 fuhr auch die Straßenbahn aus Hamburg nach Niendorf. Sie blieb bis 1978 in Betrieb und wurde durch Busse sowie – wenn auch einige Jahre später – die Verlängerung der U-Bahn-Linie U2 ersetzt.
1927 wurde Niendorf durch das Unterelbegesetz mit den Nachbargemeinden Lokstedt und Schnelsen zur preußischen Landgemeinde Lokstedt vereinigt, um so eine Eingemeindung in die Stadt Altona (Groß-Altona-Gesetz) zu verhindern. In den folgenden Jahren beschleunigte sich die Entwicklung zur städtischen Siedlung. Die Einwohnerzahl wuchs von 2.750 im Jahr 1921 auf 7.940 im Jahr 1939. 1930/32 wurde die Tarpenbek, ab 1934 die Kollau reguliert. Infolgedessen sank der Grundwasserspiegel um mehrere Meter ab und vorher unpassierbare Wiesen konnten als Bauland ausgewiesen werden. Die ersten zusammenhängenden Wohnblocks entstanden. Die Großgemeinde hatte bis zum 26. Januar 1937 Bestand. An diesem Tag wurde sie durch das Groß-Hamburg-Gesetz aus dem preußischen Kreis Pinneberg ausgegliedert und der Hansestadt zugeteilt. Bei dem verheerenden Bombenangriff auf Hamburg starben in Niendorf elf Menschen und 89 Gebäude fielen den Flammen zum Opfer, darunter fast alle strohgedeckten Häuser in der Ortsmitte. Weitere 13 Menschenleben kostete der Folgeangriff in der Nacht vom 3. auf den 4. August 1943.
In der Nachkriegszeit verbreiterte sich die Siedlungsfläche abermals. Zum einen holzten die Einwohner Teile des Niendorfer Geheges ab, weil sie Brennholz benötigten, weshalb bereits 1948 die Hamburgische Baumschutzverordnung eingeführt wurde. Die Flächen wurden anschließend bebaut. Zum anderen beschloss der Hamburger Senat 1946, den 300 Hektar großen Niendorfer Anteil am Ohmoor abzutorfen und zu kultivieren. Pläne hierzu gab es bereits in den 1930er Jahren, sie scheiterten aber an ungeklärten Eigentumsverhältnissen. In den 1980er Jahren entstand auf dem Gelände des ehemaligen Ohmoors die Siedlung Niendorf-Nord.
Quelle: Wikipedia