Die Grundstücksverwaltung Wittorf e.K. ist Ihr Ansprechpartner für Immobilien in den Elbvororten und Hamburg.
Lokstedt ist ein Stadtteil im Bezirk Eimsbüttel der Freien und Hansestadt Hamburg.
Vor 1866, unter dänischer Herrschaft, nannte sich der Stadtteil „Lookstedt“ mit langem „o“. Unter preußischer Herrschaft, von 1866 bis 1937, war die Schreibweise dann „Lockstedt“ (mit sogenanntem „Dehnungs-c“). Da die neu Zugezogenen sich meist an der Schreibweise orientierten, setzte sich die Aussprache [ˈlɔkʃteːt] weitestgehend durch, konnte das lang gesprochene „o“ allerdings nicht ganz verdrängen, das vor allem von älteren Bürgern Lokstedts und der angrenzenden Stadtteile weiterhin bevorzugt wird. Bereits 1110 urkundlich erwähnt, wurde aus dem ehemaligen Bauerndorf mit wenigen Handwerkern und einer starken dörflichen Struktur schon frühzeitig ein Wohnplatz vieler begüterter Bürger aus dem nahen Hamburg. Der Name mit der Nachsilbe -stedt verweist auf eine sächsische Ortsgründung, die Vorsilbe, abgeleitet von Lo- bezeichnet in diesem Fall nicht den Ortsgründer, sondern wird auf einen Wald zurückgeführt.
Von 1110 bis 1640 stand Lokstedt unter der Regierung der Schauenburger Grafen, die Holstein regierten. Ebenso wie Schnelsen und Niendorf gehörte es zur Waldvogtei Pinneberg der Grafschaft Holstein-Pinneberg. Lokstedt kam unter dänische Herrschaft, als 1640 der letzte Schauenburger Otto V. starb und der dänische König Christian IV. die Grafschaft als Herrschaft Pinneberg seinem Reich einverleibte. Die Dänen errichteten vor Ort eine Zollstation, die bis 1839 in Betrieb blieb.
1666 gab es zehn Bauernhöfe und drei Kätner im Dorf. Nach dem Abschluss der Verkoppelung 1789 waren es bereits 35 Hofstellen, 1803 hatte Lokstedt 382 Einwohner. Im 17. Jahrhundert waren es vor allem Kleinkätner und Brinksitzer, die sich im Dorf ansiedelten. Doch bereits im 18. Jahrhundert begannen auch wohlhabende Hamburger Bürger, in Lokstedt Gärten und Sommerhäuser zu erwerben.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Lokstedter Gasthöfe ein so beliebtes Ausflugsziel der Hamburger, dass schließlich der Landdrost Verbote erließ, um das übermäßige Feiern einzuschränken. 1851 baute hier der Hamburg-Lokstedter Rennklub eine Pferdebahn. Der Rennclub zog bereits 1854 nach Horn. Die Rennbahn blieb noch eine Zeit in Benutzung.
Die 226-jährige dänische Herrschaft endete 1866, als auch Lokstedt nach dem Deutsch-Dänischen Krieg zu Preußen kam. Mehrere gut-situierte Hamburger Familien ließen sich hier Sommer- und Landhäuser bauen. Lokstedt wurde am Ende des 19. Jahrhunderts zu einem reichen und gut ausgebauten Villen-Vorort. 1891 erhielt es eine elektrische Straßenbeleuchtung.
Der Gartenbauverein Schreber aus Eimsbüttel gründete 1912 auf Lokstedter Boden die Kleingartenkolonie Doppeleiche, da langfristige Pachtverträge für Schrebergärten auf Hamburger Gebiet verwehrt wurden. Damit ist diese später als Kolonie Neulokstedt bezeichnete Anlage, die älteste Schrebergartensiedlung eines Hamburger Schrebergartenvereins.
Der Ort sollte 1927 in die Stadt Altona eingemeindet werden. Die erfolgreiche Abwehr dieses Begehrens führte zu einem Zusammenschluss mit Niendorf und Schnelsen zur vergrößerten Gemeinde Lokstedt im preußischen Landkreis Pinneberg. Die Gemeinde wurde 1937 aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes an Hamburg angeschlossen.
1966 zog das Ortsamt unter Beibehaltung des Namens Lokstedt nach Niendorf um.
Versorgt werden die Einwohner von den Lokstedter Betriebswerken, bestehend aus einem großen Elektrizitätswerk (seit 1905), einem Wasserwerk (seit 1910) und einem Gaswerk (seit 1911). Diese sind infolge ihrer Verbindung mit den Hamburger Werken außerordentlich leistungsfähig und können ohne Schwierigkeiten auch die Versorgung Niendorfs und Schnelsens übernehmen.