Die Grundstücksverwaltung Wittorf e.K. ist Ihr Ansprechpartner für Immobilien in den Elbvororten und Hamburg.
Eppendorf ist ein westlich der Alster gelegener Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg. Er gehört zum Kerngebiet des Bezirks Hamburg-Nord und ist Sitz des gleichnamigen Bezirksamts.
Eppendorf liegt westlich des unteren Flusslaufes der Alster bis kurz vor der Einmündung des Isebekkanals, der hier die südliche Grenze zum Stadtteil Harvestehude markiert. Die Alster bildet auch die Grenze zum östlich gelegenen Stadtteil Winterhude. Südwestlich grenzt Eppendorf an den Stadtteil Hoheluft-Ost, westlich an Lokstedt. Im Norden bildet die Güterumgehungsbahn die Grenze zu den Stadtteilen Groß-Borstel und Alsterdorf. Hier mündet auch das Flüsschen Tarpenbek in den Mühlenteich und weiter in die Alster. Der Mühlenteich dient auch als Winterquartier für die Alsterschwäne.
Eppendorf, 1140 erstmals als Eppenthorp erwähnt, ist Hamburgs ältestes Dorf. Die Namensherkunft ist unsicher und könnte von einem Dorfgründer namens Ebo, Ebbo oder Eppo stammen. Möglicherweise auch von dem Erzbischof Ebo von Reims, der von 823 bis 826 mehrfach auf Missionsreisen nördlich der Elbe zog. Auf eine frühe Christianisierung weisen allerdings die bei einer Renovierung der 1267 erstmals erwähnten St-Johannis-Kirche gefundenen Überreste eines älteren Rundturmes aus ungehauenen Feldsteinen hin. Möglich ist aber auch eine Herkunft vom altgermanischen „epen“ für „am Wasser gelegen“. „Ep“ oder „ap“ ist auch ein altes Wort für „Fluss“ oder „Wasser“.
An der Heilwigstraße direkt an der Alster befindet sich seit 1914 das sogenannte Kloster St. Johannis, der Nachfolger des 1530 zum Damenstift umgewandelten Herwardeshuder Zisterzienserinnenklosters, das 1247 von Heilwig von der Lippe, Ehefrau des Schauenburger Grafen Adolf IV. gegründet worden war. Eppendorf hatte seit 1111 zur Grafschaft Holstein-Stormarn gehört, die seit 1227 von den Schauenburger Grafen regiert worden war. Zuvor stand es seit 1214 unter dänischer Herrschaft, die aber nach der für Adolf IV. siegreichen Schlacht bei Bornhöved endete.[2] Graf Adolfs Nachfahren verkauften das Dorf Eppendorf 1343 an jenes Kloster Herwardeshude, das 1295 von der Mündung der Pepermöhlenbek in die Elbe an die Alster nördlich von Hamburg verlegt wurde. Die zwei ältesten Bauwerke sind die Wassermühle an der Tarpe (heute Tarpenbek), die es bereits seit 1245 geben soll, sowie die Johanniskirche, die 1267 erstmals erwähnt wurde.
Als nach der Reformation das Kloster aufgelöst und abgebrochen wurde, gründete der lutherisch gewordene Rat 1530 die „evangelische Stiftung Kloster St. Johannis“, der die Klosterbesitzungen – und damit auch Eppendorf – übertragen wurden.
Drei Jahrhunderte blieb das Dorf im Besitz der Stiftung, ehe es 1832 – wie der gesamte Stiftungsbesitz – direkt in hamburgische Verwaltung kam. Mit fünf Vollhufnern, 12 Halbhufnern und 17 Brinksitzern war es damals eines der größeren Dörfer im Hamburger Umland. Die Bauern (Hufner und Halbhufner) und Handwerker (Brinksitzer) siedelten vor allem im Dreieck zwischen dem Eppendorfer Marktplatz, dem heutigen Schrammsweg und der St.-Johannis-Kirche. Hinzu kamen noch Landsitze wohlhabender hamburgischer Bürger, die sich alsteraufwärts befanden.
In der Zeit der Zugehörigkeit zur Klosterstiftung wurde Eppendorf wiederholt Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen und Gegenstand von Besetzungen. Im Dreißigjährigen Krieg quartierten sich schwedische und dänische Truppen ein, bis sie 1627 vom kaiserlich-katholischen Feldmarschall Johann t’Serclaes von Tilly vertrieben wurden. 1712 und 1762 besetzten dänische Truppen Eppendorf, da Dänemark weiterhin die Zugehörigkeit Hamburgs und seiner Besitzungen zum von ihm regierten Herzogtum Holstein beanspruchte. Erst mit dem Gottorper Vertrag von 1768 gab Dänemark diese Ansprüche auf und Hamburg wurde von den Skandinaviern als freie Reichsstadt anerkannt. Napoleonische Truppen besetzten Eppendorf dann 1806 und verleibten es dem französischen Kaiserreich als Teil des Département des Bouches de l’Elbe ein. Unter Marschall Louis-Nicolas Davout wurde ein Großteil des Dorfes 1813 niedergebrannt, um den Franzosen freies Schussfeld vor den Toren Hamburgs zu verschaffen, bereits ein Jahr später gelang es aber russischen Truppen Hamburg – und damit auch Eppendorf – zu befreien.[2] Um Eppendorfs Wirtschaftsleben wieder aufleben zu lassen, wurde 1817 ein „Kram- und Viehmarkt“ eingeführt. Der sogenannte Eppendorfer Markt entwickelte sich zu einem großen Sommervergnügen, wurde jedoch 1894 wieder eingestellt. Viele Bauern und Handwerker siedelten sich um 1832 in dem Gebiet zwischen Eppendorfer Marktplatz, der Johanniskirche und dem heutigen Schrammsweg an. Von nun an prägten fünf große Gehöfte, welche den vier dominierenden Familien gehörten, das Zentrum von Eppendorf. Aufgrund des Bedarfs an Mietshäusern im Zuge der Industrialisierung verkauften die Bauern ihr Land jedoch wieder und wurden reich. 1835 fuhr die erste Landkutsche zweimal am Tag zwischen dem Jungfernstieg und Eppendorf und konnte 10 bis 12 Personen befördern. 1840 wurde eine Pferdeomnibuslinie eingerichtet und 1859 fuhr der erste Alsterdampfer bis zum Winterhuder Fährhaus.
Im 19. Jahrhundert wurde Eppendorf zum beliebten Vorort für wohlhabende Bürger aus Hamburg, die dort ihren Landsitz errichteten. 1864/65 werden deshalb erste offizielle Straßennamen vergeben sowie Briefkästen aufgestellt. Ein Jahr später entstand die erste Polizeiwache an der Ecke Tarpenbekstraße/Albertstraße (heute: Geschwister-Scholl-Straße). In der Folgezeit wurde das niedriggelegene, sehr feuchte Land aufgeschüttet und bebaut. Von der ursprünglichen Weide- und Moorlandschaft hat sich nur das Eppendorfer Moor an der Tarpenbek erhalten, das seit 1982 unter Naturschutz steht. Nach dem deutsch-französischen Krieg wurde 1871 als Zeichen des Friedens am Eppendorfer Marktplatz eine Eiche gepflanzt, die sogenannte „Friedenseiche“.
1875 wurde der Eppendorfer Bürgerverein (EBV) gegründet, der heute noch besteht und das Stadtteil-Magazin Der Eppendorfer herausgibt. Als die Hamburger Krankenhäuser die vielen Kranken, die oft an Seuchen wie Cholera litten, nicht mehr aufnehmen konnten, wurde 1884 mit dem Bau eines modernen Krankenhauses auf einem freien Gelände am Rand von Eppendorf begonnen, dem heutigen Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Das Allgemeine Krankenhaus wurde 1889 fertiggestellt. Bei der Unterbringung der Kranken in einzelnen Pavillons anstelle der großen Säle früherer Krankenhäuser wurden neue Erkenntnisse der Vermeidung von Ansteckungen angewandt.
1894 wurde Eppendorf, das bereits 1871 den Status eines Vororts erhalten hatte, als Stadtteil in die Stadt Hamburg eingemeindet. Im selben Jahr fuhr auch die erste elektrische Straßenbahn nach Eppendorf. Zahlreiche heute noch erhaltene Gebäude stammen aus der Zeit zwischen der Eingemeindung 1894 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs, so unter anderem 19 in dieser Zeit erbaute Stiftsgebäude. Die meisten Relikte der dörflichen Bebauung verschwanden, darunter die letzte Windmühle vor Ort, welche 1904 niedergerissen wurde, sowie das letzte Reetdachhaus in der Ludolfstraße, welches in den 1960er Jahren abgebrochen wurde. Gartenhäuser auf brachliegendem Land sowie Landhäuser mit großen Gärten mussten Etagenhäusern und typischen Großstadtbauten weichen, denn Eppendorf galt nun also Stadterweiterungsgebiet. Zu den wenigen Häusern aus der Zeit um 1800 gehört der Brahmskeller Ecke Heilwigstraße/ Ludolfstraße.
1914 erfolgte die Eröffnung des Holthusenbads sowie der U-Bahn-Strecke Kellinghusenstraße – Ohlsdorf, welche zwei Jahre zuvor nur die Stationen Kellinghusenstraße und Eppendorfer Baum umfasste. Rund 15 Jahre später wurde die Strecke auch zum Stephansplatz und zum Jungfernstieg weitergeführt. Seit 1939 gehört der Stadtteil Hoheluft-Ost nicht mehr zu Eppendorf. Den Zweiten Weltkrieg überstand Eppendorf weitgehend unbeschadet, nur das Universitätsklinikum-Krankenhaus wird schwer von den Bomben getroffen. Die erhalten gebliebenen Altbauten sowie die Nähe zur Innenstadt zogen in den 70er Jahren zunächst Studenten und Künstler an, später dann zahlungskräftige Mieter, weshalb Eppendorf sich zu einer guten bis sehr guten Wohnlage entwickelte. 1977 wird die letzte Straßenbahn in Eppendorf eingestellt.
Quelle: Wikipedia