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Bereits im 13. und 14. Jahrhundert wurden Marschflächen an der Bille eingedeicht. Seit 1395 gehörte das Gebiet zum Hamburger Landgebiet und dort zum Dorf Billwärder. Neben der bäuerlichen Besiedlung bauten sich wohlhabende Hamburger seit dem 17. Jahrhundert Landhäuser auf dem Billbrook. Einige dieser Häuser standen bis in das 20. Jahrhundert und wurden als Gaststätten genutzt. Das Gartenrestaurant Billwärder Park an der Blauen Brücke wurde z. B. 1727 als Landhaus errichtet und gehörte Ende des 18. Jahrhunderts dem Hamburger Senator Joachim Caspar Voigt. Das Landhaus an der blauen Brücke in Billwärder an der Bille 34 wurde in den Jahren 1882 bis 1889 von dem Destillateur Jochim Friedrich Thomsen betrieben, der vorher als Cafetier den Elb-Pavillon am Mühlenberg auf der Bastion Casparus, das Orpheum in der Neustädter Neustrasse und Lübbers Salon in der Eimsbütteler Chaussee betrieben hat.
Nachdem sich bereits ab 1850 im westlichen Billbrook Industrie ansiedelte, führte die Aufschüttung des Geländes Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Verdrängung der Landwirtschaft durch Industriebetriebe. 1903 wurde der Tiefstackkanal erbaut. 1912 wurde Billbrook von Billwerder, das weiter Landgebiet blieb, losgelöst und als eigener Stadtteil in die Kernstadt Hamburg (Hamburg war damals rechtlich gesehen ein Flächenstaat) eingemeindet.
1914 bis 1917, also während des Ersten Weltkrieges, wurde mit dem Großkraftwerk Tiefstack, die bis dahin größte Kraftwerksanlage der HEW erbaut. Das Kraftwerk hatte eine Leistung von 100.000 Kilowatt, fünfmal so viel wie die das bis dahin größte HEW-Kraftwerk. Es wurde 1993 durch das heutige Heizkraftwerk Tiefstack ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Billbrook großflächig zerstört.
Der Dioxinskandal um das Industrieunternehmen Boehringer hatte seinen Ursprung in Billbrook: Boehringer betrieb an der Andreas-Meyer-Straße an der Grenze zu Moorfleet ein Herbizidwerk, dessen Dioxinausstoß viele Arbeiter erkranken ließ. 1984 musste die Fabrik geschlossen werden. Das Gelände wurde bis in die 1990er Jahre hinein saniert, was jedoch zu keiner nennenswerten Entlastung des Bodens führte, so dass seit 1994 der Bereich weiträumig durch metertiefe Spundwände von der Umgegend abgetrennt wurde.
Quelle: Wikipedia