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List auf Sylt (bis zum 31. Dezember 2008 List,[2] nordfriesisch List üp Söl, dänisch List på Sild) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Das Seebad liegt im Norden der Insel Sylt und ist die nördlichste Gemeinde Deutschlands sowie daher Mitglied im Zipfelbund. Möwenberg, Mellhörn, Süderheidetal, Westerheide und Klappholttal liegen im Gemeindegebiet.[3]
Der Name List soll dem altdänischen listi (Streifen, Rand, im Sinne von Küstenstreifen) entnommen sein. Sprachlich nah verwandt sind Listed (Bornholm) sowie Lister (Norwegen und Blekinge).[4] Von dänischen Ortsnamen gibt es auch noch den Straßennamen Brünk (dänisch brink, südjütisch brynk, = Abhang). List, eine dänische (jütische) Gründung, wurde 1292 erstmals urkundlich erwähnt, als der Ort mit seinem Vorland in den Besitz der Stadt Ripen kam. Der Ort wurde mehrmals von Sturmfluten zerstört. Wohl seit der Sturmflut von 1362 ist List kein Kirchdorf mehr. Das Listland gehörte vor 1864 nicht wie die Umgebung zum Herzogtum Schleswig, sondern zum Königreich Dänemark (den königlichen Enklaven), gemeinsam mit dem Südteil der Nachbarinsel Rømø und einem kleinen Festlandsgebiet zum Bezirk Ballum unter dem Amt Ripen. Es war seit 1661 ein Teil der Grafschaft Schackenborg. Trotz der staatsrechtlichen und administrativen Trennung vom Herzogtum Schleswig und der Landschaft Sylt gehörte List seit dem Verlust seiner eigenen Kirche zum Kirchspiel Keitum.
Im Königshafen fand im Zuge des Dreißigjährigen Krieges 1644 eine Seeschlacht zwischen schwedisch-holländischen und dänischen Schiffen statt.[5] Auf diese Schlacht geht der Name Königshafen zurück. 1682 wurde die erste Zollstation des dänischen Königs in List auf Sylt errichtet.
Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 kamen die Besitzungen des Königreichs Dänemark ebenso wie das übrige Schleswig zunächst unter preußische Verwaltung im Auftrag des Deutschen Bundes und nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 zusammen mit dem Herzogtum Holstein definitiv zum Königreich Preußen. List bildete weiterhin eine eigene Gemeinde, die nun zum Kreis Tondern gehörte. Mit der Bildung der Amtsbezirke 1889 kam List zum Amtsbezirk Sylt.
Bis zum Ersten Weltkrieg bestand List lediglich aus zwei Höfen, dem Ost- und dem Westhof. Um 1900 hatte das Listland weniger als 100 Einwohner. Seit der Volksabstimmung in Schleswig 1920 ist List Grenzort.
In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen entstand in List ein Seefliegerhorst mit zahlreichen Bauten und Zivilunterkünften. Auch der Hafen in seiner jetzigen Form wurde damals angelegt. Von diesem Seefliegerhorst startete im Juli 1932 der Pilot Wolfgang von Gronau zu seiner spektakulären Weltumrundung im Wasserflugzeug. Während des Zweiten Weltkrieges lagen hier unter anderem Seenotstaffeln der Wehrmacht. Sein heutiges Gesicht verdankt List im Wesentlichen der Bautätigkeit in den 1930er-Jahren. Auch die heutige evangelische Kirche wurde damals als Garnisonskirche erbaut; sie war Teil des Seefliegerhorstes List und zählt zu den wenigen in der Zeit des Nationalsozialismus erbauten Garnisonskirchen.
Nach Auflösung der Amtsbezirke und Bildung der Ämter wurde List 1948 amtsfrei. Am 1. Januar 2004 hat List die Amtsfreiheit aufgegeben und sich dem Amt Landschaft Sylt angeschlossen.
Quelle:Wikipedia