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Blankenese ist ein westlicher Stadtteil von Hamburg im Bezirk Altona und gehört zu den Elbvororten; es war Sitz des gleichnamigen Ortsamtes, zu dem auch die Stadtteile Nienstedten, Osdorf, Lurup, Iserbrook, Sülldorf und Rissen gehörten.
Blankenese ist ein ehemaliges Fischerdorf, das 1301 erstmals urkundlich erwähnt wurde. In der lateinisch abgefassten Urkunde wurde den Rittern von Raboisen der Ertrag der Fährverbindung zur anderen Elbseite durch Graf Adolf VI. zuerkannt.
Zuvor bestanden bereits die Burg auf dem Süllberg und eine Propstei auf dem Süllberg, die Erzbischof Adalbert von Bremen um 1060 errichten ließ. Die Burg diente der Sicherung der Fährverbindung über die Elbe. Als die Nordalbier die Burg zerstört hatten, exkommunizierte der Erzbischof sie 1070. 1258 entstand auf dem Süllberg eine zweite – diesmal gräfliche – Burg, die von den Brüdern Johann I. und Gerhard I. (Schauenburger Grafen), ebenfalls zur Sicherung der Fähre angelegt wurde. Nach Protest der Hamburger musste sie 1262 wieder abgerissen werden, weil sie deren Interessen störte.
Die Familie Breckwoldt gehörte schon früh zur Geschichte von Blankenese. Viet Breckwoldt, 1490 geboren, war der Erste dieser Ahnenreihe. Er erhielt Anfang des 16. Jahrhunderts die Blankeneser Elbfähre als Lehen, dazu den Fährkrug samt Schank-, Brau- und Brenngerechtigkeit.
Blankenese gehörte zunächst zur schauenburgischen Grafschaft Holstein-Pinneberg, danach zum Herzogtum Holstein, das ab 1460 in Personalunion von den dänischen Königen regiert wurde, und fiel 1866 an Preußen. Auf einer Grünfläche im Mühlenberger Weg wurde deswegen der Gedenkstein für die Erhebung Schleswig-Holsteins errichtet. Auf den Segeln der Ewer und Kutter stand danach SB (für „Schleswig-Holstein Blankenese“), plattdeutsch als seil bedächtig! (= segel vorsichtig!) ausgelegt.
1919 vergrößerte sich die pinnebergische Landgemeinde durch den Zusammenschluss mit dem benachbarten aufstrebenden Bauerndorf Dockenhuden (wo es mehr Platz für Villenanlagen gab) zu ‚Neu-Blankenese‘ inklusive Mühlenberg, Hirschpark und Iserbrook. 1927 wurde Blankenese durch das Groß-Altona-Gesetz gegen den Willen vieler Blankeneser zum Vorort der Großstadt Altona/Elbe und ging 1938 zusammen mit Altona in Hamburg auf. Zwischen 1919 und 1939 gehörte auch der heutige Ortsteil Mühlenberg erstmals gänzlich zu Blankenese, dann wurde der Ostteil zu Nienstedten zugeschlagen. Ursprünglich war Mühlenberg um den Bootslandeplatz Dockenhudens entstanden. Der ehemalige Nordteil Dockenhudens mit zusätzlichen Teilen von Sülldorf und Osdorf wurde jedoch ab 1951 der Stadtteil Iserbrook.
Blankenese, ursprünglich ein schmuckes Hangdorf, in dem Kapitäne und Lotsen ihren Lebensabend verbrachten, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem großbürgerlichen Villenviertel, dessen Bevölkerung nicht so homogen war (und ist), wie es erscheint: im Gemeinderat beispielsweise saßen 1924 neben 18 Abgeordneten der bürgerlichen Parteien auch 5 Vertreter der SPD und ein KPD-Vertreter.
Vom Januar 1946 bis April 1948 befand sich in Blankenese auf dem Besitz der Familie Warburg am Kösterberg das Warburg Children Health Home. Es war deutschlandweit eines von über zwei Dutzend Children’s Centers und diente in Hamburg jüdischen Waisenkindern, die den Holocaust überlebt hatten. Sie stammten zumeist aus Ungarn und Polen und siedelten anschließend nach Palästina über.[4]
Die Geschichte des Heims ist eng verbunden mit Erik Warburg und dessen Cousine Eva Warburg-Unger. Der als US-amerikanischer Offizier nach Hamburg zurückgekehrte Eric sorgte dafür, dass zwei Villen der Familie Warburg für das Kinderheim zur Verfügung gestellt werden konnten, seine Cousine arbeitete dort als Betreuerin. Im Weißen sowie im Roten Haus, den beiden Villen, erfuhren die aus dem KZ befreiten Kinder „Zuwendung und Wärme. Ihre Erzieher und Erzieherinnen umarmten sie, küßten sie, kämmten ihnen ihre Haare, umhegten und versorgten die verängstigten Kinder. Die meisten von ihnen haben diese Zärtlichkeit nie vergessen. In Israel gründeten sie einen Verein und hielten immer Kontakt zu Eva Warburg-Unger, der Cousine von Eric Warburg, die sie betreute und heute in Israel lebt.“
Die Bedeutung des Heims für die jüdischen Kinder, denen Blankenese zur bleibenden Erinnerung wurde, kontrastiert stark damit, dass die Blankeneser Bevölkerung davon das Wenigste wusste und weiß.
Das Schicksal der Die Kinder von Blankenese ist Gegenstand eines deutschen TV-Dokudramas aus dem Jahr 2010.
Quelle:Wikipedia