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Lurup ist ein Stadtteil am nordwestlichen Rand Hamburgs im Bezirk Altona.
An Lurup grenzen im Nordwesten die schleswig-holsteinischen Gemeinden Schenefeld (Kreis Pinneberg) und Halstenbek, außerdem die Hamburger Stadtteile Eidelstedt im Nordosten, Bahrenfeld im Südosten und Osdorf im Südwesten.
Als die pinnebergische Landgemeinde Lurup 1927 durch das Groß-Altona-Gesetz nach Altona/Elbe eingemeindet wurde, war sie nicht viel mehr als ein Straßendorf von vorindustriellem Erscheinungsbild mit rund 950 Einwohnern: eine Ansammlung einfacher Häuschen ohne erkennbares Zentrum, hinter Altonas Hauptfriedhof, Flugplatz und Volkspark inmitten einer typisch holsteinischen Feldmark gelegen und landwirtschaftlich geprägt (insbesondere Rinderhaltung mit Milchwirtschaft), dazu einige Kiesgruben. 1928 existierten lediglich zwei Handwerksbetriebe: die Zimmerei Heine und der Malerbetrieb Reyher.
Es gab eine neuapostolische Gemeinde mit etwa 250 Mitgliedern (die vermutlich teils in benachbarten Ortschaften ansässig waren), eine Ortsgruppe des Vaterländischen Frauenvereins, der sich vor allem mit Säuglingsfürsorge und Mütterberatung befasste, und einen Bezirksausschuss der Arbeiterwohlfahrt. Auch verkehrlich lag Lurup weitgehend stadtfern und abseitig: Die Bahnstrecken vom Altonaer Hauptbahnhof führten weit nördlich und südlich an dem Ort vorbei, und erst 1926 band die Buslinie IV der VAGA von Altona nach Schenefeld auch Lurup an das Nahverkehrsnetz an. Bis dahin blieb nur ein etwa 90-minütiger Fußweg, um in Altonas Zentrum zu gelangen.
Im Generalbauplan, den Altonas Bausenator Gustav Oelsner für Altona und andere preußische Gebiete rund um Hamburg bereits ab 1923 aufgestellt hatte, war für Lurup Wohnungsbau (Einzel-, Reihenhäuser) vorgesehen, während Flächen für die gewerblich-industrielle Entwicklung in den benachbarten, durch die Bahn erschlossenen Stadtteilen Bahrenfeld und Eidelstedt geschaffen werden sollten – auch dies ein Strukturmerkmal Lurups, das bis in die heutige Zeit erlebbar ist. Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise entstand entlang von Feldwegen im Gebiet der heutigen Straßen Elbgaustraße, Farnhornweg, Lüttkamp und Elbkamp eine vorstädtische Kleinsiedlung, indem sich Arbeitslose und kinderreiche Arbeiterfamilien aus den hoch verdichteten inneren Stadtteilen Altonas auf städtischem Pachtland in Eigenleistung eingeschossige Doppelhäuser errichteten. Die vom Hochbauamt unentgeltlich zur Verfügung gestellten Baupläne sahen je 52 m² Wohnfläche und einen 700 m² großen Nutzgarten pro Siedlerstelle vor – allerdings in peripherer Lage: Die Luruper Volksschule war rund 20 Fuß-Minuten entfernt. Die ersten 51 Doppelhäuser wurden Ende 1932 bezogen. Aufgrund der verwendeten Baumaterialien (beispielsweise Verpackungsabfälle der Fischindustrie) erhielten diese und ähnliche Siedlungen (vor allem in Osdorf) im Volksmund die Bezeichnung „Fischkistendörfer“, obwohl viele der Häuser bei aller Schlichtheit durchaus solide errichtet wurden und alle über Strom- und Wasseranschluss verfügten.
Vermutlich vor allem mit Hilfe dieser Luruper Neubürger konnten SPD und KPD bei der Reichstagswahl 1933 ihre Stimmenzahl hier entgegen dem landesweiten Trend maßgeblich erhöhen. Am 1. April 1938 wurde Lurup aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes zu einem Hamburger Stadtteil.
Der an der Luruper Landstraße entstandene Flugplatz wurde von der deutschen Luftwaffe zum Heimatverteidigungs-Fliegerhorst ausgebaut.
Quelle:Wikipedia